Zahnspangen für Erwachsene
Zahnspangen haben sich unter Teenagern in den letzten Jahren zu einem begehrten Modeaccessoire entwickelt und ihr negatives Image der vergangenen Jahrzehnte nahezu komplett verloren. Aber auch immer mehr Erwachsene entscheiden sich heute entweder aus gesundheitlichen oder aus ästhetischen Gründen für eine Korrektur ihrer Kiefer-Fehlstellungen.
Häufig hat eine kiefernorthopädische Behandlung jedoch nicht nur kosmetische Vorteile. Wenn zum Beispiel Ober- und Unterkiefer keine korrekte Position zueinander haben, kann es leicht zu Überbelastungen kommen, die Nacken- oder Kopfschmerzen hervorrufen.
Außerdem drohen beim Fehlen von Zahnzwischenräumen Karies und Zahnfleischentzündungen, die durch eine Regulierung und die dann mögliche regelmäßige Säuberung vermieden werden können. Mehr und mehr Menschen entwickeln ein Bewusstsein für die Bedeutung von gesunden Zähnen und überwinden ihre Scheu vor einer entsprechenden Behandlung.
Der Behandlungsablauf
Der Behandlungsablauf unterscheidet sich nicht wesentlich von dem in jüngeren Jahren. Allerdings kann es nötig sein, dass aufgrund von bestimmten Krankheiten, wie zum Beispiel Knochenschwund, Spezialschrauben in den Kiefer eingesetzt oder andere Techniken angewendet werden müssen. Ist die Wachstumsphase bereits abgeschlossen, muss man sich aber häufig von vornherein auf eine etwas längere Behandlung einstellen als im Jugendalter.
Meistens kommen festsitzende, nicht herausnehmbare Zahnspangen zum Einsatz, bei denen kleine Plättchen (sogenannte Brackets) auf die Vorderseite der Zähne geklebt werden und die erforderliche Spannung durch Metalldrähte erzeugt wird. Wer sich im Erwachsenenalter für eine Klammer entscheidet, wählt bevorzugt die unauffälligen, zahnfarbenen Brackets und die fast durchsichtigen Drähte. Es ist auch möglich, die Plättchen an den Innenseiten der Zähne anzubringen, so dass sie fast komplett unsichtbar sind. Diese Methode ist als Lingualtechnik bekannt und kann anfangs beim Sprechen als etwas ungewohnt und störend empfunden werden.
Die Kosten der Behandlung
Erwachsene müssen die Kosten für die Apparaturen und die Behandlung in der Regel selbst zahlen. Abhängig von Aufwand, Dauer und verwendetem Material kommen auf sie Beträge zwischen 1000 und 10.000 Euro zu. Eine Komplettbehandlung zieht sich normalerweise über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren hin und erfordert meist auch anschließend noch regelmäßige Kontrolluntersuchungen. Die Krankenkassen übernehmen nur in seltenen Fällen einen Teil der Kosten und zwar dann, wenn auch eine kiefernchirurgische Behandlung medizinisch notwendig ist. Dieses kann zum Beispiel bei schweren Kieferanomalien durch angeborene Missbildungen beziehungsweise nach Unfällen oder Krankheiten der Fall sein.
Sind die Probleme nur leicht ausgeprägt, betreffen nur einen Kiefer oder haben lediglich einzelne Zähne eine Fehlstellung, so können auch herausnehmbare Spangen angefertigt werden, die nur zu bestimmten Tages- oder Nachtzeiten getragen werden müssen. Diese Modelle sind im Allgemeinen auch preislich günstiger als die festsitzenden Spangen. Eine Möglichkeit, die in speziellen Fällen angewendet werden kann, besteht aus einer transparenten Kunststoffschiene, welche „Clear Aligner“ genannt wird. Diese, von vielen Patienten als angenehm empfundene Alternative, muss allerdings alle zwei bis drei Wochen neu gefertigt werden, da sie nicht mit den festsitzenden Drähten zum Nachstellen ausgestattet ist.
Welche Art von Zahnspange zum Einsatz kommt, richtet sich selbstverständlich nach Art und Schwere der Fehlstellung. Im Allgemeinen greifen die Erwachsenen aber generell eher zu den möglichst unsichtbaren Modellen. Nach Abschluss einer erfolgreichen Behandlung muss sichergestellt werden, dass die Zähne möglichst lange in ihrer neuen Position bleiben. Aus diesem Grund werden sogenannte Retainer auf die Rückseiten der Zähne geklebt, die verhindern, dass diese wieder schief werden.
Viele Erwachsene sehnen sich nach einem makellosen Lächeln oder haben durch Fehlbisse gesundheitliche Beschwerden. Wer sich für eine Zahnspange entscheidet, sollte sich vorher genau über die Details und die Kosten der Behandlung informieren, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben.
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