Wie wird Zahnseide hergestellt und wer hat’s erfunden?

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Zahnseide – Geschichte einer Technik mit Geschick

Da steinzeitliche Zähne gefunden wurden, die Rillen zeigen, weiß man, dass mit Zahnseide und Zahnstochern verwandte Materialien schon in Urzeiten von Menschen zur Reinigung der Zahnzwischenräume eingesetzt wurden. Heute gibt es Zahnseide in ungewachster und beschichteter Form aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlicher Form.

 

Die Geschichte der Zahnseide

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Die Erfindung der Zahnseide in ihrer modernen Form wird dem amerikanischen Zahnarzt Levi Spear Parmly (1790–1859) zugeschrieben. Als junger Zahnarzt empfahl er schon 1819 die Zahnreinigung mittels ungezwirnten Seidengarns.

„Das wichtigste Mittel, wenn auch ein sehr einfaches, ist, einen gewachsten Seidenfaden durch die Zahnzwischenräume die Zahnhälse und –bögen laufen zu lassen, um die störenden Substanzen zu entfernen, die keine Bürste zu beseitigen vermag und die eigentliche Quelle jeder Krankheit der Zähne ist. Die tägliche Anwendung wird dazu führen, dass die Zähne und das Zahnfleisch resistent gegen Krankheiten bleiben …“

Was Parmly in seiner Praktischen Anleitung zur Zahnreinigung schrieb, war zu seiner Zeit revolutionär für die Zahnmedizin und wurde nicht widerspruchslos akzeptiert. Parmly verfügte zwar damals noch nicht über die notwendige Technologie, um bakterielle Infektionen als Ursache von Zahnkrankheiten zu beweisen. Dennoch blieb er konsequent dabei, die entscheidende Rolle der prophylaktischen Zahnhygiene bei der Bekämpfung von Zahnproblemen herauszustellen. Parmly soll auch einer der ersten Zahnärzte gewesen sein, der Schulen und Waisenhäuser aufsuchte, um Kindern die richtigen Techniken der Zahnhygiene beizubringen und bei ihnen Bewusstsein für die Bedeutung der zu erhaltenden Zahngesundheit zu schaffen.

1882 begann das Bostoner Unternehmen Codman&Shurtleft mit der Herstellung von ungewachster Zahnseide. Die Firma wurde schon 1838 gegründet und ist wohl der älteste Hersteller medizinischer Produkte überhaupt. Das Patent auf Zahnseide erwarb dann 1898 die Firma Johnson&Johnson.

Den kommerziellen Durchbruch und nachhaltigen Erfolg bei den nun zunehmend begeisterten Anwendern schaffte die Zahnseide erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als der Mediziner und Tropenarzt Charles C. Bass Zahnseide aus Nylonfäden entwickelte. Da Nylon elastischer ist als Seide, rieb sich das Material nicht so schnell ab und erwies sich damit insgesamt als reißfester. Neben Nylon und Seide wird heute auch Polyethylen zur Herstellung von Zahnseide verwendet.

 

 

Herstellungsprozess von Zahnseide

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Um Zahnseide aus Nylon herzustellen, wird Nylonsalz polymerisiert, das Polymer in Bandform ausgegossen, geschnitten, gemischt und durch Düsen gepumpt. Wenn das Nylon danach abkühlt, verfestigen sich die Bestandteile zu einem Garn. Die Enden werden zu einem Strang verdrillt, um die Zahnseide zu festigen und ein Ausfransen zu verhindern.

Zur Herstellung einer Teflon-Zahnseide wird Polytetrafluorethylen (PTFE) zu einer Paste geschmolzen und zu einem langen, dünnen, zugfesten Strang gedehnt, der nicht leicht reißt oder bricht. Eine etwaige Beschichtung erfolgt in einem Emulsionsbad, wo die Zahnseide bei konstanter Geschwindigkeit durch Wachs oder die jeweilige Beschichtung gezogen wird. Der Zahnseidenstrang wird dann von einer großen Spule auf Spulen in der Größe der Endverpackung abgewickelt. Die Zahnseidenspulen für den Endverbraucher werden manuell in den jeweiligen Behälter montiert, wobei die Zahnseide um eine Metallschneidklammer herum gefädelt wird.

 

Die unterschiedlichen Typen von Zahnseide heute

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Zahnseide wird in ungewachster als auch in gewachster Ausführung angeboten. Die Wachse sind meist synthetischer, pflanzlicher oder tierischer Herkunft. Zahnseiden können auch mit PTFEBeschichtungen aus Teflon und Gore-Tex versehen werden. PTFE (Polytetrafluorethylen) ist ein vollfluoriertes Polymer. Durch die extrem starke Bindung zwischen Kohlenstoff und Fluoratomen kann kaum eine Substanz dieses resistente Beschichtungsmaterial angreifen. Überall dort, wo aggressive Chemikalien vorkommen können oder Material einer hohen Reibung ausgesetzt wird, verwendet man daher gerne PTFE.

Derart beschichtete Zahnseide gleitet leichter durch die engen Zwischenräume der Zähne und reißt weniger leicht als ungewachste Zahnseide. Allerdings wird beim Gebrauch von gewachster Zahnseide und der damit einhergehenden reduzierten Reibung auch weniger Zahnbelag abgetragen als bei der Verwendung einer ungewachsten Zahnseide, die rauer ist und daher effizienter reinigt.

Zahnseide kann mit vielen verschiedenen Zusätzen wie Fluorid, Chlorhexidin sowie unterschiedlichen Aromen angereichert werden. Alle Zahnseiden der ZahnseidenKampagne enthalten keine Zusätze oder Aromen. Das verwendete Wachs ist synthetisch.

Zusätzlich zur klassischen Zahnseide wurden auch interdentale Zahnbänder entwickelt, die Tape genannt werden, und sich in ihrer Form und Größe von der herkömmlichen Zahnseide unterscheiden. Zahnbänder oder Tapes sind flach und breiter als die klassische Zahnseide und eignen sich daher vor allem für größere Zahnzwischenräume und Stellen, an den die Zähne nicht sehr eng aneinander liegen. Weil das Band breiter ist als die herkömmliche Zahnseide, kann bei der Reinigung auch bei empfindlichem Zahnfleisch schonend mehr Plaque entfernt werden. Das Band liegt auch bei noch ungeübten Anwendern von Zahnseide gut in der Hand und verrutscht nicht.

Mit unserer Probe können sie in Ruhe alle Zahnseiden testen und danach entscheiden welche ihnen am meisten zusagt. Mit der Probe erhalten sie einen Gutschein-Code mit dem ihnen bei einer Folgebestellung die Kosten der Probe verrechnet werden. 

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